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AutorenbildTanja

Jahresrückblick 2023

Ein neues Jahr hat begonnen und es ist Zeit, das letzte Revue passieren zu lassen. Mein erstes Jahr mit meinem Kleingewerbe als Fotografin. Heute nehme ich euch mit und es wird etwas persönlicher als sonst, weil man Beruf und privat nicht immer trennen kann.



Das Jahr begann mit Gründung meines Kleingewerbes. Ein aufregender und auch etwas einschüchternder Schritt. So vieles, was man bedenken muss. Einige kleine und große Schritte, wie die Erstellung von Visitenkarten, Logo oder auch der Webseite, die notwendig waren, bis das Projekt endgültig zum Leben erwachen konnte . Ich hatte mich dafür entschieden, das hierfür benötige Wissen mir eigenständig anzueignen, anstatt jemanden zu buchen. Ich kann gar nicht genau sagen warum, aber es war mir ein Bedürfnis, es alleine zu schaffen. Hätte man mir vor 10 Jahren gesagt, dass ich diesen Schritt einmal gehen würde, hätte ich es nicht geglaubt und dies macht mich zugegebenermaßen auch stolz. Mag es für viele nichts Besonderes sein, so ist es doch eine Entwicklung, die ich mir damals nicht unbedingt zugetraut hätte. Die Fotografie an sich musste in dieser Gründungsphase leider in den Hintergrund treten, und so war der Januar der erste Monat ohne freies Projekt. Bedauerlicherweise blieb er nicht der einzige, was ich aber zu diesem Zeitpunkt niemals erahnt hätte. Im Februar war das Projekt Kleingewerbe abgeschlossen und wurde mit Freundinnen gefeiert. Die ersten Kundenanfragen trudelten langsam ein und ich hatte endlich wieder die Möglichkeit zu fotografieren. Rey stand vor meiner Linse und ich hatte unheimlich Spaß dabei. Nachfolgend zeige ich euch ein paar Bilder von dem Shooting.



Im Februar fing ich auch nach einer längeren Pause wieder mit dem Sport an und fand viel Freude am Bouldern. Leider währte die Freude nur sehr kurz, weil ich in der zweiten Woche sehr böse stürzte und mir das Sprunggelenk brach. Eine Operation mit Krankenhausaufenthalt wurde nötig und es folgten ein paar Komplikationen, so dass ich leider bis Mai nicht gehen konnte und somit alle geplanten Aufträge absagen musste. Aber nicht alles ist schlecht daran, weil eine Zwangspause auch Positives mit sich bringt. Man verbindet sich mit sich selbst und ich konnte die Entschleunigung, die ich mir sonst nie gegönnt habe sehr genießen. So fand ich auch die Zeit, meiner zweiten Leidenschaft zu frönen und ich widmete mich meinem Roman und begann an der Fortsetzung zu schreiben und ein Exposé samt Leseprobe vorzubereiten, damit die Geschichte in die Welt gebracht werden kann. Sie hat es verdient, nachdem die Idee so geduldig mit mir gewesen ist, damit ich sie zum Leben erwecke. Ich konnte das Vorhaben so weit vorbereiten, dass ich mich dieses Jahr 2024 auf die Suche nach einem Literaturagenten begeben kann. Falls zufällig einer diesen Beitrag liest, darf er oder sie sich gerne bei mir melden. :-)



Da ich 3 Monate zwangsweise zu Hause mit der Couch verwachsen musste, zeigte sich in der Phase auch sehr deutlich, wer wahre Freunde sind und wer nicht. Es ist im wahrsten Sinne etwas "ent-täuschend". Das Ende einer Täuschung. Und so ließ ich Freundschaften ziehen und fokussierte meine Aufmerksamkeit auf die kleine, aber treue Gemeinschaft, die in dieser Zeit für mich da war und mich mit Zuspruch, tollen Gesprächen und auch viel Humor erfolgreich ablenkte.


Die Fotografie vermisste ich zugegebenermaßen dafür umso mehr. Die liebe Fereshte wusste darum und kam mit einer sehr guten Freundin vorbei. Sie bauten ein Fotoset nach meinen Wünschen auf, sodass ich die Möglichkeit bekam von meiner Couch aus zu fotografieren. Es hat so gut getan, endlich wieder die Kamera in der Hand zu halten. Die Ergebnisse möchte ich euch nicht vorenthalten.


Eine kreative Zwangspause kann durchaus produktiv sein, weil so die Leidenschaft neu erwachen kann. Durch die vielen Shootings 2022 (fast jede Woche eines), wurde es bei Zeiten auch recht stressig mit der Bearbeitung, selbst wenn es mir sehr viel Spaß macht. Der selbst auferlegte Druck, alles zeitgleich machen zu wollen und möglichst schnell dabei zu sein, kann sehr kräftezerrend sein. Diese Auszeit entschleunigte mein Leben und ich konnte meinen Fokus neu ausrichten. Aus dem Unglück wurde somit auch eine sehr schöne Erfahrung. Ich glaube ohnehin, dass in viele vermeintlich schlechten Erfahrungen auch ein Geschenk verborgen liegen kann. Manchmal muss man nur etwas intensiver danach suchen. Wie so oft ist es eine Frage der Perspektive. Natürlich kann man sich niemals aussuchen, was einem zustößt, aber wie man damit umgeht, liegt doch ganz allein in unserer Hand.



Ich bekam in dieser Zeit auch zwei unglaublich tolle Chancen. Zunächst wurde ich bei »10 Fotos« als Künstlerin aufgenommen und repräsentiert und dann wurde ich auch von Beate Knappe zu Ihrem Podcast »Momentaufnahme« eingeladen. Ich kann mich noch heute daran erinnern, wie aufgeregt ich davor war! Aber Beate schaffte es schnell mir die Angst zu nehmen und es wurde eins meiner Jahres-Highlights. Ich hatte das Privileg, dass ich Beate auch privat kennenlernen durfte und dies schätze ich sehr, weil sie eine tolle und inspirierende Persönlichkeit ist. Ein Beitrag über sie ist hier auf meinem Blog auch zu finden. Nachfolgend kommt der Link zu der Podcast-Folge, falls ihr reinhören mögt.




Ich bin unendlich dankbar für diese einmaligen Chancen. Wenn sich eine Tür schließt, öffnet sich oft irgendwo eine andere. Man muss nur offen bleiben, damit man diese Möglichkeiten nicht ungesehen verstreichen lässt.

Der Mai kam und ich konnte glücklicherweise wieder einigermaßen laufen. Leider habe ich bis jetzt noch Probleme mit den implantierten Schrauben und der Metallplatte, die meine Beweglichkeit stark einschränkte. Dennoch begann ich wieder mit den Shootings und konnte 2 der verschobenen Kundenshootings durchführen. Andere Kunden sind verständlicherweise aufgrund der langen Fehlzeit abgesprungen. Dennoch war und ist es ein unbeschreibliches Gefühl, plötzlich mit dem, was man liebt, Geld zu verdienen. Man bekommt schon fast ein schlechtes Gewissen deswegen. Aber man darf nie vergessen, dass Zeit unser wertvollstes Gut ist und auch das einzige, was wir nie zurückholen können. Deshalb ist unsere freie Zeit so kostbar. Dies wurde mir so richtig bewusst und deshalb entschied ich mich, freie Projekte noch stärker zu selektieren. Einige Menschen verärgerte es, dass ich nicht mehr bereit war ständig kostenlose Shootings durchzuführen. Aber damit kann ich leben. Denn es geht um meine Zeit und auch Weiterentwicklung. Selbstverständlich hatte ich dennoch jede Menge freier Projekte. Hier bekommt ihr ein paar Ergebnisse davon zu sehen.



Auch wenn ich mich unglaublich darüber gefreut habe, endlich wieder loslegen zu können, war es auch eine sehr stressige Zeit. Ich hatte sehr viele Physio- und Arzttermine, weil ich zusätzlich zu der Sprunggelenksverletzung seit dem Unfall zunächst der rechte, später beide Oberschenkel taub wurden. Leider hat sich dies auch bisher nicht verändert.


On top wurde meine Kater krank und es waren mehrere Kliniktermine nötig. Jeder der Tiere hat, versteht, dass man sehr mitleidet und sich unheimlich hilflos fühlt. Mitte August war der kleine Stinker endlich wieder wohlauf und ich blickte frohen Mutes in die Zukunft, als der nächste „Schicksalsschlag“ kam. Ich erzähle euch dies alles nicht, damit ihr Mitleid habt, sondern weil ich transparent sein möchte und zeigen, dass häufig hinter den Kulissen so viel mehr vorgeht, als das offensichtliche. Ich halte mein Privatleben ganz bewusst aus den sozialen Medien heraus, weil es privat ist. Dadurch vermittle ich aber auch oft den Eindruck, dass alles super einfach und problemlos ist, und das ist es eben nicht. Wir sind Menschen und leben und deshalb widerfährt uns auch das Leben.

Ende August wurde bei mir eingebrochen. Es ist ein erschreckendes Gefühl, wenn man nach Hause kommt, die Tür eingetreten wurde und nur das totale Chaos herrscht. Jeder wird nachvollziehen können, dass es ein schrecklicher Eingriff in die Privatsphäre ist.

Ich hatte noch Glück im Unglück, dass „lediglich“ nur Schmuck geklaut wurde. Die Wohnung war zwar ein totales Chaos, aber es war nichts bleibend zerstört. Dennoch passierte das Schlimmste, was man mir antun kann. Meine Katze wurde verletzt und humpelte seit dem Unfall stark. Wir konnten nicht rekonstruieren, was passiert war, und so dauerte es auch recht lange, bis die Ärztin in Zusammenarbeit mit der Tierklinik herausfinden konnten, was die kleine Maus quälte. Vielleicht sollte ich erwähnen, dass ich zwei Katzen habe, damit hier nichts durcheinander kommt :-) 3 Monate lang folgten viele Tierarzttermine und auch wieder das Mitleiden mit der Kleinen. Zusätzlich ist es natürlich auch eine finanzielle Belastung, aber Geld ist in solchen Situationen zweitrangig. Das Wichtigste ist, dass man dem Tier hilft, damit es keine Schmerzen ertragen muss. In solch schweren Zeiten möchte man häufig nur den Kopf in den Sand stecken und sich im Selbstmitleid verlieren, aber ich gab dem Bedürfnis nicht nach, weil durch Resignation noch nie etwas besser geworden ist. Auch wenn es mir nicht immer leichtfiel, Motivation zu finden, bzw. meinen Optimismus zu behalten, so tat ich doch, alles was ich konnte dafür. Dieses „Durchbeißen“ wurde belohnt, und so reichte mir das Schicksal wieder einige tolle Chancen. Mason fragte mich an, um für sein YouTube-Kanal ein gemeinsames Projekt mit mehreren Videos zu planen. Ich sagte ja, und so wurde es eine tolle und wichtige Erfahrung. Ich erhielt viel positiven Zuspruch für diese Videos, besonders für unser Streetphotography Shooting mit der lieben Adriana. Nachfolgend der Link, falls ihr es sehen möchtet und ein paar Ergebnisse.




Ich wurde sogar angeschrieben, dass ich jemanden mit den Videos so motiviert hätte, dass er mit der Fotografie angefangen hätte. Danke Nils nochmal für diese Nachricht. Damit hast du mir eine unglaubliche Freude gemacht! Und so entschied ich mich, für 2024 selbst ein YouTube-Kanal zu gründen, um euch auf meine Reise mitzunehmen. Die ersten Videos sind bereits online.





Es gab noch weitere tolle Erlebnisse. Ich durfte z. B. neben Beate Knappe auch Ralf Schilberg erneut treffen und interviewen, wie ihr vielleicht schon in meinen Blogbeiträgen gelesen habt. Es ist unglaublich inspirierend, wenn man so tolle Künstler und auch Vorbilder treffen kann.



Selbstverständlich kamen auch noch ein paar kleinere Herausforderungen. Die Uni stornierte leider meine geplante Operation, um die Metallplatte zu entfernen. Die beim niedergelassenen Orthopäden geplante Operation für Dezember, musste auch wieder abgesagt werden, weil ich bedauerlicherweise mit Corona flach lag. Ursprünglich hatte ich gehofft, dass ich 2024 wieder wie ein junges Reh herumhüpfen könnte. Das wird enttäuschenderweise erstmal bis März nicht passieren. Einige andere Dinge passierten zusätzlich, die aber privat bleiben, weil sie nicht nur Teil meiner Geschichte sind.



Im Nachhinein kann man wohl sagen, dass das Jahr 2023 eine kleine Achterbahnfahrt war. Es gab einige, zum Teil schwere, Herausforderungen, aber auch tolle Chancen und Möglichkeiten. Meine Resilienz wurde auf die Probe gestellt und trainiert. Hatte ich mir jetzt nicht unbedingt als Neujahrsvorsatz notiert, aber so ist es nun mal ;-)



Zuletzt möchte ich danke sagen. Danke an euch, die mich in diesem Jahr begleitet habt. Danke, dass ihr euch die Zeit genommen habt, um mich auf dieser Reise zu begleiten.

 

Eure Tanja


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